Skandika Nemo V Hybrid Test

Im Skandika Nemo V Hybrid Test werfen wir einen Blick auf den jüngsten Spross der Skandika-Familie, der als Nachfolger des Nemo V mit einer spannenden Neuerung aufwartet. Dieses Modell vereint die natürliche Dynamik des Wasserwiderstands mit der Präzision eines Magnetbremswiderstands.

Diese Kombination verspricht ein Rudererlebnis, das sowohl realistisch als auch vielseitig anpassbar ist, um den unterschiedlichsten Trainingsanforderungen gerecht zu werden.

Das Skandika Nemo V Hybrid Rudergerät erreicht seine neuen Besitzer auf einer Palette, sorgfältig geliefert per Spedition nach vorheriger Terminvereinbarung. Mit einem Gewicht von stolzen 40 Kilogramm macht es bereits beim Auspacken einen soliden Eindruck. Im Lieferumfang befinden sich neben dem Nemo V Hybrid folgende Dinge:

Die Anleitung präsentiert sich mehrsprachig und erstaunlich detailliert, was den Aufbau, trotz seiner Komplexität, auch für eine Einzelperson überraschend unkompliziert macht. Mit einer Zeitspanne von etwa 30 bis 40 Minuten für den Aufbau bleibt die Geduld des Nutzers weitgehend unstrapaziert. Nachdem das Hauptteil mit den Schienen verbunden ist und einige kleinere Bauteile montiert sind, erleichtert die mitgelieferte USB-Wasserpumpe das Befüllen des Wasserwiderstandstanks.

Die Verarbeitungsqualität des Skandika Nemo V Hybrid ist beeindruckend und rechtfertigt das Gesamtgewicht von 38 Kilogramm ohne Wasserfüllung. Primär aus Aluminium und Stahl gefertigt, strahlt das Gerät Robustheit und Langlebigkeit aus. Die Überarbeitung von Transportrollen und Beinen gegenüber dem Vorgängermodell fällt positiv auf; sie wirken stabiler und integrieren sich besser in das Gesamtdesign. Auch die Plastikverkleidung, die den Widerstandsmechanismus und den Haltearm umfasst, wirkt keineswegs billig, sondern fügt sich nahtlos in das hochwertige Erscheinungsbild ein. Der Sitz gleitet reibungslos über die Schiene, was das Rudererlebnis angenehm flüssig macht.

Jedoch gibt es auch Kritikpunkte, die nicht unbeachtet bleiben sollten. Die Fußstützen fallen in Sachen Qualität etwas ab und hinterlassen einen weniger überzeugenden Eindruck. Bei der Zugstange, die nun mit Gummi überzogen ist, hegen wir ebenfalls Bedenken hinsichtlich der Langzeitqualität und -haltbarkeit.

Die Vorgängerversion der Zugstange, trotz der Tendenz, anfänglich Blasen an den Händen zu verursachen, erschien uns in ihrer Beschaffenheit überlegen. Diese Änderungen mögen auf den ersten Blick geringfügig erscheinen, könnten jedoch für den ein oder anderen Nutzer im langfristigen Einsatz von Bedeutung sein.

Hier unsere Erfahrungen mit dem Skandika NemoV Hybrid im Test

Die Begegnung mit dem Skandika Nemo V Hybrid war von besonderer Vorfreude geprägt, insbesondere wegen der einzigartigen Kombination aus Wasser- und Magnetwiderstand. Diese Kombination hat im Test überraschend gut funktioniert. Der Hauptwiderstand basiert auf Wasser, während der Elektrowiderstand zusätzliche Unterstützung bietet und in 16 Stufen eingestellt werden kann, von leicht bis schwer. Dies ermöglicht eine feine Abstimmung des Widerstands, je nach Trainingsziel und Fitnesslevel. Der Wasserwiderstand folgt dem bekannten Prinzip: 

Eine Besonderheit des Nemo V Hybrid ist die 90° Vertical Tank Technologie, welche einen effektiven Widerstand mit weniger Wasser ermöglicht. Obwohl der Wasserwiderstand im Vergleich zum Vorgängermodell, dem Nemo V, etwas reduziert scheint, sorgt der hinzugefügte Elektrowiderstand (für den eine Steckdose benötigt wird) für ein ausgewogenes Trainingserlebnis.

Der Bewegungsablauf beim Rudern ist harmonisch, wobei Sitz und Zugband gut zusammenarbeiten. Allerdings erreicht es nach unserer Einschätzung nicht ganz das Niveau eines erstklassigen reinen Wasserrudergeräts. Der Sitz könnte für einige etwas hart sein, bleibt aber im akzeptablen Bereich. Unsere anfängliche Skepsis gegenüber den Fußpedalen bestätigte sich leider, da wir die verstellbaren Pedale des Nemo III Hybrid bevorzugt hätten. Probleme mit dem Riemensystem der Fußstützen mindern zwar nicht gravierend das Gesamterlebnis für Hobby-Sportler, ein festerer Sitz der Füße wäre jedoch wünschenswert gewesen.

Die breite Zugstange liegt gut in der Hand, auch wenn wir persönlich eine komplett gerade Stange bevorzugen würden. Dies ist jedoch eine Frage des Geschmacks und beeinflusst das Trainingserlebnis nicht entscheidend. Positiv hervorzuheben ist das hohe Eigengewicht des Geräts, das für eine ausgezeichnete Standsicherheit sorgt. Mit den Abmessungen von 207 × 59 × 100 cm bietet das Nemo V Hybrid auch größeren Personen bis zu 200 cm Körpergröße ausreichend Platz für ein effektives Training.

Ein Feature des Nemo III Hybrid, die Widerstandsverstellung direkt an der Zugstange, haben wir beim Nemo V Hybrid vermisst. Dies hätte das Anpassen des Widerstands während des Trainings noch intuitiver und zugänglicher gemacht.

Das Skandika Nemo V Hybrid schlägt sich in diesem Punkt gut, mit einer Geräuschkulisse, die das Trainieren ohne größere Störungen ermöglicht. Während spätabendliche Trainingseinheiten vielleicht etwas zu laut sein könnten, um die Ruhe der Nachbarn zu bewahren, ist das Geräuschlevel während des Tages vollkommen akzeptabel.

Interessanterweise trägt die spezielle 90° Wasserwiderstandstechnologie des Nemo V Hybrid dazu bei, dass das Gerät ein wenig lauter ist als herkömmliche Wasserrudergeräte. Das liegt daran, dass das Wasser höher und mit mehr Kraft geschleudert wird, was zu einem etwas höheren Geräuschpegel führt. Dennoch bleibt die Lautstärke in einem Rahmen, der das parallele Schauen von TV oder das Hören von Musik ohne Probleme erlaubt. Ein positiver Aspekt ist, dass der Sitz fast geräuschlos gleitet, was auf eine hohe Qualität der Verarbeitung und des Designs hinweist.

Trotz der allgemein akzeptablen Lautstärke fehlt dem Nemo V Hybrid allerdings das harmonische Klangbild, das reine Wasserrudergeräte oft auszeichnet. Das Geräusch des Wassers, das bei jedem Zug eine beruhigende Atmosphäre schafft, ist hier durch die technische Komponente des Elektrowiderstands und die besondere Bauweise des Tanks etwas überlagert.

Bei der technischen Ausstattung des Skandika Nemo V Hybrid spalten sich die Meinungen. Der Hersteller hat sich entschieden, von dem klassischen, großen Display-Computer abzurücken und stattdessen auf einen Drehknopf mit integriertem LCD-Display zu setzen. Dieser Ansatz bringt ein schickes, modernes Aussehen mit sich, allerdings auf Kosten des Funktionsumfangs.

Was auffällt, ist der Mangel an weiterführenden Informationen, die man von anderen Rudergeräten kennt: keine Angabe der Zeit pro 500 Meter, kein Pulsmesser, keine vorprogrammierten Trainingspläne und keine Countdown-Funktion. Dies stellt einen signifikanten Unterschied zu Modellen dar, die ein breiteres Spektrum an Daten direkt am Gerät anzeigen.

Der Computer konzentriert sich klar auf die Basisfunktionen, wobei für erweiterte Features und Analysen auf eine App zurückgegriffen werden muss. Eine solche Verbindung zur App-Welt öffnet zwar Türen zu zusätzlichen Funktionen wie der Pulsmessung über Kinomap, setzt aber voraus, dass der Nutzer bereit ist, sein Smartphone oder Tablet in das Training zu integrieren.

Die Bedienung des Computers über den Drehknopf ist intuitiv und angenehm, doch das kleinere Display und die reduzierten Funktionen könnten für manche Nutzer gewöhnungsbedürftig sein. Es ist eine klare Designentscheidung, die das Gerät von anderen abhebt, aber möglicherweise nicht jedem Anspruch gerecht wird.

Bei der Nutzung von Apps in Kombination mit dem Skandika Nemo V Hybrid Rudergerät steht aktuell ausschließlich Kinomap zur Verfügung. Diese App, verfügbar für iOS und Android, erweitert das Trainingserlebnis erheblich, indem sie den Nutzern ermöglicht, virtuell auf Flüssen und Seen rund um den Globus zu rudern. Mit Kinomap öffnet sich eine Welt voller Möglichkeiten, von der Teilnahme an virtuellen Ruderstrecken in zahlreichen Ländern bis hin zu einer Vielzahl nützlicher Funktionen:

Während Kinomap eine umfassende Palette an Funktionen anbietet, die das Rudererlebnis bereichern, ist es wichtig zu beachten, dass nach einer kostenlosen Testphase eine monatliche Gebühr von derzeit 11,90 € anfällt, um auf alle Features zugreifen zu können. Diese Kosten könnten für einige Nutzer ein Hindernis darstellen, insbesondere für jene, die lediglich ein gelegentliches Training ohne den Bedarf an erweiterten Funktionen anstreben.

Die Lagerung des Skandika Nemo V Hybrid gestaltet sich etwas anders als bei vielen anderen Rudergeräten, da es nicht über eine Klappfunktion verfügt. Stattdessen kann das Gerät für die Aufbewahrung vertikal gekippt werden. Für diese Art der Lagerung sollte man einen Platz von etwa 207 × 59 × 99,5 cm einplanen. Diese Maße machen deutlich, dass das Nemo V Hybrid, vor allem in puncto Höhe, eine gewisse Raumgröße voraussetzt und somit nicht unbedingt die beste Wahl für sehr kleine Wohnungen oder begrenzte Räumlichkeiten darstellt.

Das hohe Eigengewicht des Geräts könnte zunächst als Hindernis für die Handhabung und das Verschieben erscheinen. Allerdings hat Skandika dieses potenzielle Problem durch die Anbringung von Transportrollen entschärft. Diese Rollen erleichtern das Bewegen des Rudergeräts erheblich, selbst wenn man es alleine manövrieren muss. So kann das Gerät nach dem Training relativ einfach an den gewünschten Lagerort verschoben werden.

Während die Nicht-Klappbarkeit und die Größe des Geräts bei der Lagerung berücksichtigt werden müssen, bieten die Transportrollen eine praktische Lösung, um das Nemo V Hybrid dennoch komfortabel zu handhaben. Für Nutzer, die über ausreichend Platz verfügen, stellt das Gerät somit trotz seiner Ausmaße eine überzeugende Option dar. Wer jedoch in sehr beengten Verhältnissen lebt, sollte diese Aspekte bei der Entscheidung für oder gegen das Skandika Nemo V Hybrid in Betracht ziehen.

Das Skandika Nemo V Hybrid stellt sich im Test als ein qualitativ hochwertiges Rudergerät heraus, das mit seiner guten Verarbeitung und einem fast einzigartigen Widerstandssystem aus Magnet und Wasser punktet. Diese Kombination funktioniert nicht nur gut, sondern bietet auch ein abwechslungsreiches Trainingserlebnis, das sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene anspricht.

Allerdings gibt es Aspekte, die in der Ausführung nicht vollständig überzeugen. Der Verzicht auf einen umfangreich ausgestatteten Computer und die weniger robusten Fußpedale fallen besonders auf. Obwohl diese Punkte teilweise Geschmackssache sein mögen oder für manche Nutzer weniger störend erscheinen, setzt der höhere Preisbereich, in dem sich das Nemo V Hybrid bewegt, gewisse Erwartungen hinsichtlich Funktionalität und Ausstattung. Die Tatsache, dass derzeit nur eine App mit dem Rudergerät kompatibel ist, könnte ebenfalls als Einschränkung wahrgenommen werden.

Trotz dieser Kritikpunkte bleibt festzuhalten, dass das Skandika Nemo V Hybrid insgesamt ein solides und langlebiges Rudergerät ist. Für Nutzer, die ein minimalistisches Design bevorzugen und die spezifischen Eigenschaften des Widerstandssystems zu schätzen wissen, bietet das Gerät ein sehr ansprechendes Gesamtpaket. Es vereint Qualität und Innovation auf eine Weise, die im Heimfitnessbereich nicht alltäglich ist. Wer sich mit den genannten Einschränkungen arrangieren kann und Wert auf ein effektives sowie vielseitiges Training legt, wird mit dem Skandika Nemo V Hybrid sicherlich zufrieden sein.