Das Skandika Nordlys Rudergerät bricht mit dem konventionellen Design vieler Heimrudergeräte und verspricht durch seine innovativen, schwenkbaren Auslegerarme ein besonders realistisches und vielseitiges Trainingserlebnis, das dem echten Rudern auf dem Wasser nahekommt. Gepaart mit einem leisen Magnetbremssystem, einer Vielzahl an Trainingsprogrammen und moderner App-Konnektivität via Kinomap, zielt das Nordlys darauf ab, sowohl Einsteiger als auch ambitionierte Heimsportler anzusprechen, die mehr als nur einen einfachen Seilzug suchen.
Doch kann dieses einzigartige Konzept in der Praxis überzeugen? Wie gut sind Verarbeitung und Ergonomie, und hält die Technik, was sie verspricht? Wir haben das Skandika Nordlys einem gründlichen Test unterzogen und verraten Ihnen, ob es die Investition wert ist und für wen sich dieses besondere Rudergerät eignet.

Verarbeitung & Aufbau des Skandika Nordlys
Die Anlieferung des Skandika Nordlys erfolgt in einem großen Karton, der das beachtliche Gewicht von 54 kg widerspiegelt. Für den Transport an den Aufstellort sollte man also idealerweise zu zweit sein. Beim Auspacken fiel uns die gute Organisation der Teile und Schrauben auf, die teilweise nummeriert und für die jeweiligen Montageschritte vorsortiert waren.
Der Aufbau gestaltet sich insgesamt als gut machbar, auch wenn er etwas mehr Zeit in Anspruch nimmt als bei komplett vormontierten Geräten. Wir benötigten etwa eine Stunde. Die Anleitung ist gut bebildert und in deutscher Sprache verfügbar, inklusive einer hilfreichen Explosionszeichnung aller Teile. Das notwendige Werkzeug liegt bei, eigenes Werkzeug kann den Prozess jedoch beschleunigen. Ein wichtiger Punkt, auf den wir bei der Montage besonders achteten, war die Verlegung des Flachbandkabels im Vierkantrohr – hier ist Sorgfalt geboten, um Beschädigungen an den Kanten zu vermeiden, was bei einem Testgerät zu Problemen führte. Einige vormontierte Transportstreben mussten entfernt werden, was in der Anleitung klar beschrieben war.
Einmal aufgebaut, macht das Skandika Nordlys einen sehr stabilen und robusten Eindruck. Die Konstruktion wirkt solide und erinnert an die Stabilität von Studiogeräten, was auch bei intensiven Trainingseinheiten und Nutzern nahe der maximalen Belastungsgrenze von 120 kg ein sicheres Gefühl vermittelt. Die Materialmischung (vermutlich Stahlrahmen mit Polycarbonat-Verkleidungen) ist hochwertig, und das Design in Schwarz mit Carbon-Akzenten wirkt modern und ansprechend. Die Fußpedale sind ergonomisch geformt, rutschfest und bieten mit den Klettriemen guten Halt für verschiedene Schuhgrößen. Auch die schweißabweisenden Griffe liegen gut in der Hand.
Unsere Erfahrungen mit dem Skandika Nordlys
Im Trainingsalltag überzeugte uns das Nordlys vor allem durch seinen leisen Betrieb und das einzigartige Rudergefühl (dazu später mehr). Die grundlegende Mechanik lief geschmeidig und störungsfrei.

Ein Punkt, der uns jedoch auffiel und auch von anderen Testern bemerkt wurde, betrifft den Lauf des Sitzes auf der Schiene. Während der Sitz selbst bequem und dick gepolstert ist und die Lager grundsätzlich leichtgängig sind, spürten wir ein leichtes, rhythmisches Ruckeln oder Bumpen während der Vor- und Zurückbewegung. Dies scheint an nicht perfekt runden Laufrollen zu liegen. Es war in unserem Test nicht massiv störend, aber doch spürbar und verhinderte ein absolut „glattes“ Gleitgefühl. Für ein Gerät dieser Preisklasse ist das ein kleiner Abstrich in der Perfektion, der aber den Gesamtgenuss für die meisten Nutzer nicht wesentlich trüben dürfte.

Die Konnektivität via Bluetooth zur Kinomap-App funktionierte grundsätzlich gut und einfach. Die Ersteinrichtung war problemlos. Allerdings erlebten wir im Dauertest gelegentliche kurze Synchronisationsprobleme oder Verbindungsabbrüche, die den Trainingsfluss kurzzeitig unterbrechen konnten. Dies schien jedoch eher sporadisch aufzutreten. Bei der Kopplung von Herzfrequenzsensoren stellten wir fest, dass moderne Sensoren (wie Polar Verity Sense) zwar via Bluetooth mit der Kinomap-App verbunden werden können, eine direkte Kopplung zur alleinigen Anzeige am Gerätedisplay aber zuverlässiger mit klassischen 5,3 kHz-Gurten funktionierte, für die ein Empfänger integriert ist.
Kleinere Handling-Aspekte, die uns auffielen: Die Tablethalterung ist praktisch, verdeckt aber im Gebrauch einen Teil des Displays. Es gibt keinen dedizierten Ein-/Ausschalter, das Gerät schaltet sich nach Inaktivität ab oder muss vom Strom getrennt werden (wobei es primär mit Batterien läuft, der Netzanschluss ist oft optional oder für bestimmte Funktionen). Das Bewegen des mit 54 kg recht schweren Geräts auf den Transportrollen erfordert trotz der Rollen etwas Kraft und Übung.

Rudergefühl & Training
Das Rudergefühl ist das absolute Highlight und Alleinstellungsmerkmal des Skandika Nordlys. Die unabhängigen, schwenkbaren Auslegerarme mit ihren 3D-Kugelgelenken simulieren die Bewegung des Skull-Ruderns auf dem Wasser auf beeindruckend realistische Weise. Anders als bei herkömmlichen Seilzug- oder Mittelzug-Rudergeräten ermöglicht dieses System eine enorme Bewegungsvielfalt:

- Klassisches beidarmiges Rudern
- Einarmiges Rudern (ideal zum Ausgleich muskulärer Dysbalancen)
- Gegenläufiges Rudern (ähnlich dem Kajakfahren)
- Unabhängige Armbewegungen

Diese Freiheitsgrade sorgen nicht nur für ein abwechslungsreicheres und motivierenderes Training, sondern beanspruchen auch die Muskulatur, insbesondere im Oberkörper, Rumpf und Schultergürtel, auf eine umfassendere und natürlichere Weise. Das Training fühlt sich weniger monoton an und kommt dem echten Rudern sehr nahe.
Unterstützt wird dieses positive Gefühl durch das leise und gleichmäßige Magnetbremssystem mit einer 9 kg Schwungmasse.

Der Widerstand lässt sich in 16 Stufen fein justieren und deckt einen breiten Bereich von 30 bis 350 Watt ab. Dies bietet sowohl für absolute Anfänger einen sanften Einstieg als auch für gut trainierte Sportler genügend Herausforderung für intensive Einheiten. Der Widerstand baut sich flüssig auf und ermöglicht eine harmonische Kraftübertragung dank des Dual-Transmission-Systems (Kette/Riemen). Dieses Magnet-Rudergerät bietet somit eine exzellente Kombination aus innovativem Bewegungsablauf und bewährter Widerstandstechnik.
Die lange Zugschienenlänge von 95 cm ermöglicht auch großen Personen bis 200 cm einen vollen Bewegungsumfang ohne Einschränkungen. Wer die richtige Rudertechnik erlernen oder verfeinern möchte, findet hier ideale Bedingungen, insbesondere um die komplexeren Abläufe des Skullens zu simulieren.
Lautstärke
Wie bereits angedeutet, ist die Lautstärke eine weitere große Stärke des Skandika Nordlys. Das Magnetbremssystem arbeitet nahezu geräuschlos. Auch die Mechanik der Arme und der Sitzlauf verursachten in unserem Test kaum Geräusche (abgesehen von dem leichten Bumpen der Sitzrollen). Man hört primär das eigene Atmen und die leisen Geräusche der Bewegung. Das macht das Nordlys perfekt für den Einsatz in Wohnungen oder zu jeder Tages- und Nachtzeit, ohne andere zu stören.
Technik (inkl. Details zum Computer)
Der Trainingscomputer des Nordlys ist funktional, wenn auch nicht auf dem neuesten Stand der Technik. Das LCD-Display ist ausreichend groß und zeigt die wichtigsten Trainingsdaten an:

- Zeit
- Distanz
- Gesamte Ruderschläge
- Ruderschläge pro Minute (SPM)
- Kalorienverbrauch (geschätzt)
- Watt (Leistung)
- Puls (mit gekoppeltem Brustgurt)
Zudem ist die Ablesbarkeit von der Seite eingeschränkt, und wie erwähnt, verdeckt ein eingesetztes Tablet die Sicht auf das Display. Die Displayoberfläche selbst besteht aus einer weichen Folie, was aber funktional keine Rolle spielt.
Ein klarer Pluspunkt ist die Vielfalt an Trainingsprogrammen: Neben einem manuellen Modus stehen 21 voreingestellte Programme zur Verfügung, die für viel Abwechslung und gezieltes Training sorgen (z.B. Intervall, Fettverbrennung etc.). Ein integrierter Funkempfänger für 5,3 kHz Brustgurte ermöglicht pulsgesteuertes Training direkt über die Konsole (Brustgurt optional).

Apps & Konnektivität des Skandika Nordlys
Trotz der guten Auswahl an Bordprogrammen erweitert die Bluetooth-Schnittstelle die Möglichkeiten erheblich. Das Nordlys ist offiziell kompatibel mit der Kinomap-App (iOS und Android).
Die Verbindung zur App gestaltete sich in unseren Tests, abgesehen von vereinzelten Synchronisationsproblemen, als einfach und funktionierte meist zuverlässig. Kinomap bietet eine riesige Auswahl an interaktiven Trainingsvideos von realen Ruderstrecken, Coaching-Einheiten, Multiplayer-Modi und detaillierte Analysemöglichkeiten. Dies steigert die Motivation enorm. Besonders attraktiv ist das Angebot für Skandika-Kunden: Sie erhalten einen Code für einen 60-tägigen kostenlosen Test der Kinomap-Vollversion. Diese App-Integration ist ein wesentlicher Mehrwert des Nordlys.

Lagerung
Das Skandika Nordlys ist mit seinem innovativen Armsystem naturgemäß etwas sperriger als Standard-Rudergeräte (Aufbaumaße 170 x 49 x 120 cm). Dank eines raffinierten Klappmechanismus lässt sich die Laufschiene jedoch nach oben klappen, wodurch das Gerät platzsparend vertikal gelagert werden kann. Die Klappmaße betragen dann moderate 110 x 49 x 150 cm (L x B x H).

Die integrierten Transportrollen helfen dabei, das mit 54 kg recht schwere Gerät im geklappten Zustand zu bewegen, auch wenn dies, wie erwähnt, etwas Übung erfordert. Für ein Gerät mit Auslegerarmen ist die Lagerungslösung gut durchdacht und macht es auch für kleinere Wohnungen geeignet. Es zählt somit zu den interessantesten klappbaren Rudergeräten mit besonderem Bewegungsablauf.

Vor- und Nachteile des Skandika Nordlys
- Einzigartiges, sehr realistisches Rudergefühl dank 3D-Auslegerarmen
- Enorme Bewegungsvielfalt (einarmig, gegenläufig etc.)
- Sehr leiser Betrieb (Magnetbremse)
- Breiter und gut dosierbarer Widerstandsbereich (16 Stufen, 30-350W)
- Stabile und robuste Konstruktion (bis 120 kg)
- Große Auswahl an Bordprogrammen (21+1)
- Gute App-Konnektivität (Bluetooth, Kinomap) inkl. 60 Tage Gratis-Test
- Integrierter Pulsempfänger (5,3 kHz)
- Geeignet für große Personen (bis 200 cm)
- Platzsparend klappbar zur vertikalen Lagerung
- Komfortabler, gut gepolsterter Sitz
- Sitzlauf nicht perfekt rund (leichtes rhythmisches Bumpen spürbar)
- App-Synchronisation nicht immer 100% stabil
- Kein Ein-/Ausschalter am Gerät
- Aufbau erfordert Sorgfalt (besonders Kabelverlegung)
- Relativ hohes Gewicht (54 kg), Transportrollen etwas umständlich
Fazit zum Skandika Nordlys Test
Das Skandika Nordlys ist weit mehr als nur ein weiteres Rudergerät – es ist eine innovative Trainingsmaschine, die das Rudern zu Hause auf ein neues Level hebt und sich in unserem Test eine sehr gute Bewertung verdient hat.
Sein herausragendes Merkmal sind die 3D-Auslegerarme, die ein unglaublich realistisches, vielseitiges und effektives Trainingsgefühl vermitteln, das dem Skull-Rudern auf dem Wasser sehr nahekommt. Dies, kombiniert mit dem flüsterleisen Magnetwiderstand, der stabilen Bauweise und der guten App-Anbindung via Kinomap, macht das Nordlys zu einer Top-Wahl für alle, die ein anspruchsvolles und motivierendes Ganzkörpertraining suchen.
Die große Auswahl an Bordprogrammen und der breite Widerstandsbereich (bis 350 Watt) bieten sowohl Anfängern als auch fortgeschrittenen Nutzern genügend Optionen und Herausforderungen. Auch die Eignung für große Personen bis 200 cm

Die große Auswahl an Bordprogrammen und der breite Widerstandsbereich (bis 350 Watt) bieten sowohl Anfängern als auch fortgeschrittenen Nutzern genügend Optionen und Herausforderungen. Auch die Eignung für große Personen bis 200 cm und die praktische Klappfunktion sind klare Pluspunkte.
Die wenigen Schwächen, wie das nicht ganz perfekte Rollverhalten des Sitzes oder der einfache Computer, fallen angesichts der einzigartigen Stärken und des insgesamt hohen Niveaus kaum ins Gewicht. Wer bereit ist, etwas mehr für ein besonderes Trainingserlebnis auszugeben und die Vorteile der Auslegerarme zu schätzen weiß, trifft mit dem Skandika Nordlys eine ausgezeichnete Wahl. Es ist eine klare Empfehlung und ein Highlight in unserer Rudergerät Bestenliste.
Für tiefere Einblicke in die spezielle Rudertechnik mit Auslegern könnten spezialisierte Ruder-Ratgeber hilfreich sein. Verschaffen Sie sich auch einen Überblick über andere Rudergeräte, die wir getestet haben.